Carolas Geschichte

Ich bin Ökologin und Aktivistin für soziale Gerechtigkeit.

1988 wurde ich in Deutschland geboren und habe nach der Schule Nautik studiert. Nach meinem Abschluss begann ich an Bord des deutschen Polarforschungs-Eisbrechers Polarstern zu arbeiten und hatte 2011 meine erste Begegnung mit der sich rasch erwärmenden Arktis, als das Schiff den Nordpol erreichte. Mir wurde klar, dass wissenschaftliche Daten über die Klimakrise die Politik nicht zum Handeln motivieren und die Macht der Zivilgesellschaft entscheidend ist, um das fossile Zeitalter zu beenden. Daraufhin beschloss ich, mich beruflich zu verändern und nahm 2014 an einem Europäischen Freiwilligendienst im Bystrynsky-Naturpark im Fernen Osten Russlands teil. 2017 verabschiedete ich mich endgültig von der Berufsschifffahrt. Ein Jahr später beendete ich ein Masterstudium in Naturschutzmanagement (Ökologie) in Großbritannien und schloss mich 2018 dem Widerstand gegen die Räumung des Hambacher Forsts im Rheinland an. Außerdem beteiligte ich mich an den ersten Brückenblockaden von XR in London.

Von 2016 bis 2019 arbeitete ich gelegentlich als Freiwillige für Seenotrettungs-NGOs im zentralen Mittelmeer. Damals wurde ich als Kapitän der „Sea-Watch 3“ verhaftet (und 3 Tage später wieder freigelassen), da ich im Hafen von Lampedusa anlegen musste, um meiner Verpflichtung nach internationalem Seerecht nachzukommen, gerettete Menschen in einen sicheren Hafen zu bringen. Der Oberste Gerichtshof Italiens entschied im Januar 2020, dass meine Entscheidung gerechtfertigt war und ich niemals hätte verhaftet werden dürfen. Seitdem habe ich mich immer wieder aktivistisch engagiert, z. B. bei Umweltprotesten und Besetzungen. Dabei habe ich auch für NROs gearbeitet oder ökologische Feldstudien durchgeführt. 2020 schloss ich mich Greenpeace für eine weitere Mission in der Antarktis an und setzte mich 2021 mit der Bob Brown Foundation gegen das Flughafenprojekt der Australian Antarctic Division ein. Ich engagiere mich sowohl für Umwelt- als auch für soziale Gerechtigkeitsbewegungen, da ich glaube, dass alle ökologischen Probleme ihre Wurzeln in sozialen Ungerechtigkeiten und ungleichen Machtstrukturen haben. Trotz einiger Umwege gilt mein Hauptinteresse dem Naturschutz und der Unterstützung von Kämpfen für Gerechtigkeit und Menschenrechte. Im Jahr 2023 beschloss ich, für das Europäische Parlament zu kandidieren, nachdem ich mich mit Freund*innen aus der Klimagerechtigkeits- und Migrant*innenbewegung in Deutschland darauf geeinigt hatte, dass dies die richtige Strategie sei, um weiter Einfluss nehmen zu können.

(C) Ruben Neugebauer